Informationen zur Arzneimittelbehandlung
während Schwangerschaft und Stillzeit
Bis zu 81 % der Schwangeren nehmen während der Schwangerschaft mindestens ein Arzneimittel ein (1). Chronische Erkrankungen, wie z. B. Epilepsie, erfordern während der gesamten Schwangerschaft eine Behandlung. Arzneimittel können angeborene Fehlbildungen oder langfristige Entwicklungsstörungen beim Kind verursachen. Unbeabsichtigte Arzneimittelexpositionen können – oft unnötigerweise – Besorgnis hervorrufen (1, 2). Darüber hinaus verändert sich der Arzneimittelstoffwechsel während der Schwangerschaft, sodass Dosisanpassungen erforderlich sein können (3).
Das Stillen kann zahlreiche Vorteile haben, und in vielen Fällen sind strenge Stillbeschränkungen aufgrund einer Arzneimittelbehandlung der Mutter möglicherweise nicht gerechtfertigt (4).
Zusammenfassungen der Merkmale von Arzneimitteln sind häufig restriktiv, und klinisch umsetzbare Ratschläge für Patientinnen, die schwanger sind, planen, schwanger zu werden, oder stillen, sind möglicherweise nicht verfügbar (5). Darüber hinaus sind schwangere und stillende Frauen von klinischen Studien ausgeschlossen, sodass Daten aus Registern, kleinen Beobachtungsstudien und unbeabsichtigten Expositionen gesammelt werden.
81%
„Bis zu 81 % der Schwangeren nehmen während der Schwangerschaft mindestens ein Arzneimittel ein.“
Klinische Lösung
Gravbase und Lactbase bieten die neuesten evidenzbasierten Informationen zur Sicherheit der Arzneimittelbehandlung während Schwangerschaft und Stillzeit in einem kompakten, benutzerfreundlichen Format. Neben den klinisch verwendeten Arzneimitteln bieten diese Datenbanken ebenfalls Empfehlungen zu Vitaminen, illegalen und Freizeitdrogen sowie zu häufig verwendeten Substanzen wie Alkohol, Koffein und Nikotin.
Wesentliche Merkmale
von Gravbase und Lactbase:
- Umfassende arzneimittelspezifische Risikobewertung mit Wirkmechanismus, Pharmakokinetik, präklinischen und klinischen Daten
- Empfehlungen zu Arzneimitteln, Vitaminen, illegalen und Freizeitdrogen sowie Alkohol, Koffein und Nikotin
- Klare Risikovergleiche zwischen verschiedenen Wirkstoffen innerhalb einer therapeutischen Arzneimittelgruppe, um den Benutzern bei der Wahl des am besten geeigneten Arzneimittels zu helfen
- Arzneimittelspezifische Empfehlungen zu Wash-out-Perioden, therapeutischer Arzneimittelüberwachung, Dosisanpassungen, Vitaminsubstitutionen und bei Bedarf spezieller fetaler Diagnostik
- Vollständig referenzierte medizinische und wissenschaftliche Hintergrundinformationen mit Links
- Separate Versionen für medizinisches Personal und Patientinnen, wobei in den Versionen für Patientinnen weniger Fachsprache verwendet wird

Klassifizierungsmethoden
Gravbase und Lactbase klassifizieren die Sicherheit verschiedener Arzneimittel und Wirkstoffe auf Grundlage einer umfassenden Risikobewertung unter Verwendung aller verfügbaren relevanten Hintergrundinformationen, einschließlich Wirkmechanismus, Pharmakokinetik, präklinischer und klinischer Daten, in vier Kategorien.
Klassifizierung und Empfehlungen in Gravbase
D | Es besteht ein dringender Verdacht oder ein direkter Hinweis auf Fehlbildungen oder direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf die fetale Entwicklung. Das Arzneimittel ist während der Schwangerschaft normalerweise kontraindiziert, jedoch können in einigen Fällen die Vorteile das Risiko überwiegen. |
C2 | Teratologische Studien an Tieren oder begrenzte Humandaten zeigen keine Anzeichen für ein erhöhtes Risiko von Fehlbildungen, jedoch kann die Anwendung gegen Ende der Schwangerschaft ein Risiko von gesundheitsschädlichen Wirkungen während der Neugeborenenphase oder während der Kindheit darstellen. |
C1 | Es liegt nur eine begrenzte Anzahl an Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft vor. Bei Schwangeren wurden keine kontrollierten Studien durchgeführt oder es liegen widersprüchliche Informationen vor. Teratologische Daten von Tieren zeigen ein erhöhtes Risiko von Fehlbildungen oder von direkten oder indirekten gesundheitsschädlichen Wirkungen in Bezug auf die fetale Entwicklung, oder es fehlen Daten zur Teratologie bei Tieren. |
B | Es liegt nur eine begrenzte Anzahl an Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft vor. Bei Schwangeren wurden keine kontrollierten Studien durchgeführt. Teratologische Studien an Tieren oder die begrenzten Humandaten zeigen kein erhöhtes Risiko von Fehlbildungen oder von direkten oder indirekten gesundheitsschädlichen Wirkungen in Bezug auf die fetale Entwicklung. |
A | Kontrollierte Studien oder umfangreiche Patientendaten zeigen kein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen oder für direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf die fetale Entwicklung nach einer Exposition im ersten Trimester. Es gibt außerdem kein Anzeichen eines Risikos nach einer Exposition während des zweiten oder dritten Trimesters. |
Klassifizierung und Empfehlungen in Lactbase
D | Stillen ist während der Einnahme des Arzneimittels kontraindiziert. Die Einnahme des Arzneimittels in der Stillzeit kann schwere unerwünschte Wirkungen auf den Säugling haben. |
C | Es gibt Anzeichen dafür, dass eine klinisch relevante Menge der durch die Mutter eingenommen Arzneimitteldosis in die Muttermilch ausgeschieden wird. Die von der Mutter eingenommene Behandlungsdosis stellt in der Stillzeit ein erhöhtes Risiko von unerwünschten Wirkungen auf den Säugling dar. Die Entscheidung zum Stillen sollte individuell unter Betrachtung der möglichen Vorteile in Bezug auf das mögliche Risiko getroffen werden. |
B | Es liegen keine Studien zur Ausscheidung des Arzneistoffes in die Muttermilch vor. Es liegt nur eine begrenzte Anzahl an Daten zur Anwendung in der Stillzeit vor. |
A | Der Arzneistoff wird nicht in nennenswerten Mengen in die Muttermilch ausgeschieden, oder es gibt Anzeichen, dass beim Säugling keine unerwünschten Wirkungen auftreten, wenn die Mutter das Arzneimittel in der empfohlen Behandlungsdosis einnimmt. |
Sprachen und lokale Arzneimittelregister
Der Inhalt von Medbase ist in englischer Sprache sowie in mehr als zehn weiteren Sprachen verfügbar. Um die lokale Benutzerfreundlichkeit weiter zu verbessern, berücksichtigen wir nationale, lokale und kundenspezifische Arzneimittelregister, die den Zugang zu Informationen über lokale Arzneimittelnamen und IDs ermöglichen.
Die Integration in lokale EHR-Systeme ist unkompliziert und ermöglicht eine reibungslose und effiziente Nutzung der in Medbase regelmäßig aktualisierten Arzneimittelinformationen in verschiedenen Ländern.
Neueste Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen
Alle Informationen beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wir beziehen uns auf veröffentlichte, von Fachleuten geprüfte Forschungsartikel aus PubMed, einer zuverlässigen Quelle für biomedizinische und biowissenschaftliche Literatur, sowie auf von Zulassungsbehörden genehmigte Dokumente, wie die Zusammenfassungen der Merkmale (SPC) von Arzneimitteln. Um eine kohärente und klinisch nützliche Orientierungshilfe zu gewährleisten, konsultieren wir regelmäßig den nationalen Teratologie-Informationsdienst des Universitätsklinikums Helsinki, einem der größten Krankenhäuser in Europa.
Die Wissensdatenbank von Medbase wird ständig aktualisiert, um sicherzustellen, dass die neuesten Informationen enthalten sind.
Unterstützung fundierter Entscheidungen für eine sichere Arzneimittelanwendung
Verbesserte Patientensicherheit
Ganzheitlicher Ansatz für die Pharmakotherapie der Patienten, der eine individualisierte Arzneimitteltherapie ermöglicht.
100 % evidenzbasiert
Vollständig referenzierte Informationen mit Angabe der Originalquellen: von Regulierungsbehörden genehmigte Dokumente und von Fachleuten geprüfte Literatur.
Klinische Relevanz
Wir bieten umfassende und kompakte Informationen für die sichere Anwendung von Arzneimitteln, die aus einer einzigen Quelle abrufbar sind.
Digitale Arztberatung
Entwickelt, um die klinische Praxis bei der sicheren Anwendung von Arzneimitteln zu unterstützen. Alle Informationen werden von Ärzten erstellt und validiert, die auf Pharmakologie spezialisiert sind.
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- Lupattelli A, Spigset O, Twigg MJ, Zagorodnikova K, Mårdby AC, Moretti ME, Drozd M, Panchaud A, Hämeen-Anttila K, Rieutord A, Gjergja Juraski R, Odalovic M, Kennedy D, Rudolf G, Juch H, Passier A, Björnsdóttir I, Nordeng H. Medication use in pregnancy: a cross-sectional, multinational web-based study. BMJ Open. 2014 Feb 17;4(2):e004365. doi: 10.1136/bmjopen-2013-004365. PMID: 24534260; PMCID: PMC3927801.
- Mulder B, Bijlsma MJ, Schuiling-Veninga CC, Morssink LP, van Puijenbroek E, Aarnoudse JG, Hak E, de Vries TW. Risks versus benefits of medication use during pregnancy: what do women perceive? Patient Prefer Adherence. 2017 Dec 20;12:1-8. doi: 10.2147/PPA.S146091. PMID: 29302186; PMCID: PMC5741981.
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